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Strategieentwicklung
Die zehn Denkschulen
Seepferdchen
Die Antwort auf die Frage nach der „richtigen“ Strategieentwicklung
hat viel mit einer alten buddhistischen Fabel von blinden Männern und
einem Elefanten gemein: keiner der blinden Männer besitzt die Fähigkeit,
alleine das Tier zu identifizieren. Jeder meint, den ihm zugänglichen
Teil korrekt zu erkennen und besteht darauf, die richtige Lösung gefunden
zu haben. Aber der Elefant ist mehr als die Summe seiner Teile.
Wir sind die Blinden und Strategieentwicklung ist unser Elefant. In ihrem
lesenswerten, 1998 erschienenen Buch „Strategy
Safari“ charakterisieren
Mintzberg et al. erstmals und undogmatisch die zehn großen Denkschulen
der Strategieentwicklung, die sich seit 1965 herausgebildet haben. Drei Beispiele:
Die
Unternehmerschule sieht Strategieentwicklung als einen visionären
Prozess, der auf Intuition, Urteilsvermögen, Weisheit, Erfahrung und Erkenntnis
des Unternehmers beruht. Das zentrale Konzept ist die Vision, die oft eher
ein Bild als einen (in Worten und Zahlen) schlüssig formulierten Plan
darstellt. Bill Gates und Richard Branson sind die wohl bekanntesten Beispiele.
Hauptkritik an dieser Schule ist die undefinierte „Black Box“ im
Kopf des Unternehmers, in der dieser Strategieentwicklungsprozess abläuft.
Erfolgreiche Anwendungen dieser Schule finden sich meist bei Startups, kleineren
Unternehmen und in Reorganisationssituationen.
Die Lernschule empfindet Strategieentwicklung als
einen sich herausbildenden Prozess, der in kleinen Schritten abläuft. Strategie entwickelt sich im
Zug der Anpassung einer Organisation an die sich verändernden Anforderungen
der Umwelt. Ein Ansatz der Lernschule ist die Betrachtung von Kernkompetenzen.
Zu den Akteuren zählen in dieser Schule alle Kräfte im Unternehmen,
die offen für Neues sind. Ihr Motto lautet „Wenn‘s beim ersten
Mal nicht klappt, probier es noch einmal.“ Erfolgreiche Anwendungen
finden sich insbesondere in sich schnell entwickelnden Industrien.
Die Positionierungsschule betrachtet Strategieentwicklung
als einen analytischen Prozess. Dabei stützt sich diese Schule vor allem auf die Arbeiten von
Michael Porter und der Boston Consulting Group: das Modell der Wettbewerbsanalyse
(Five Forces), Porters generische Strategien, die BCG-Matrix und die Erfahrungskurve.
Hauptakteure dieser Schule sind die Analysten im Unternehmen, die nach dem
Motto handeln „Fakten, Fakten, nichts als Fakten“. Die meisten
Strategieberatungen verwenden diesen Ansatz, dessen größte Schwächen
in der Überbetonung der Analyse (Paralyse durch Analyse) und in der einseitigen
Konzentration auf äußere Bedingungen wie Branche und Wettbewerb
liegen.
Wie gehen Sie in Ihrer Strategieentwicklung vor?
weitere Gedanken ...
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