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Weitere Gedanken und Beobachtungen zum Thema "Strategie - Definition
und Geschichte":
- Zwei besonders wichtige historische Kriegsstrategen:
Clausewitz und Sun Tzu
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Carl von Clausewitz (1780-1831): Die
Unwägbarkeiten des Krieges führen für den preußischen
Militärphilosophen zwangsläufig dazu, dass Unsicherheit keine
beiläufige Störung, sondern unvermeidbarer Begleiter jeder
Strategie ist. Clausewitz oberstes Ziel ist es, den Feind wehrlos zu
machen, ohne langfristig Nachteile zu erleiden. Zu den größten
Stärken seiner Kriegsstrategie gehören:
• Möglichkeiten werden so bewertet als seien sie Realitäten
• Erkenntnis, dass es die 100-prozentige Zielerreichung nicht gibt
• die Bedeutung des Faktors "Motivation" erkannt wurde
Sun Tzu (um 500 v. Chr.): Der chinesische General hat
mit seinem Buch "Die Kunst des Krieges" das erste Strategiebuch
der Geschichte vorgelegt. Oberste Maxime ist der Sieg ohne Gefecht, z.B.
durch Kooperation. Sun Tzu legte größten Wert auf die akribische
Vorbereitung jedes einzelnen Schrittes - inklusive Ausforschung und Täuschung
des Gegners. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Einschätzug der
eigenen Kräfte. Zusammengefasst sind seine drei Erfolgsprinzipien
Wissen, Planung und Führung. |
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Links:
Clausewitz: Vom
Kriege - Text des Buches auf Gutenberg.de
Sun Tzw: Die Kunst des
Krieges - Online-Text in Deutsch |
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- Ich definiere Strategie gerne als "Weg zum Ziel". Dieses
Bild enthält drei Elemente:
1) Die genaue Kenntnis des Standpunkts -
wer nicht genau weiss, wo er sich befindet, wird auch nicht den richtigen
Weg finden können. Im Strategieentwicklungsprozess zeigt sich dieses
Element in der genauen Analyse der Ausgangssituation hinsichtlich Markt,
Wettbewerb
und eigenen Fähigkeiten.
2) Ein Ziel, dass anspruchsvoll ist
aber erreichbar sein muss. Je deutlicher es ist, umso eher finde ich
einen Weg. Dieses Ziel ist häufig die Vision des Unternehmens.
3) Der Weg zum Ziel verbindet diese beiden
Elemente. Dieser Weg muss nicht gerade sein, auch Umwege führen zum Ziel
- manchmal sogar einfacher. Dieser Weg ist die Strategie des Unternehmens.
Er manifestiert sich in Maßnahmenplänen, Zwischenzielen, Teilaufgaben,
... Um ihn zu finden, kann ich alle mir bekannten Hilfsmittel einsetzen
- ein Grund, warum partizipative Strategieentwicklung so erfolgreich
ist (vgl. Kalenderblatt
März).
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- Mintzbergs fünf Strategie-P's in Beispielen:
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Strategie als Plan - Wirtschaftspläne,
Produktionspläne, ...
Strategie als Positionierung - spezielle
Produkte für spezielle Märkte (Egg McMuffin als McDonalds Positionierung
im Frühstücksmarkt)
Strategie als Muster (Pattern) - "Wir waren
immer schon die High-End-Anbieter", "Wir sind grundsätzlich Preisführer
in unserer Branche", ...
Strategie als Perspektive - Übertragung
grundlegender Unternehmensprizipien auf neue Märkte z.B. Aroma Cafe:
McDonalds Anwendung des Prinzip Effizienz im Coffeeshop-Markt
Strategie als List (Ploy) - siehe
Kalenderblatt Oktober "Strategie
und Strategeme")
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- Ein paar Aussagen zu Strategie, über die weitestgehend Konsens herrscht
(nach Mintzberg):
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• Strategie betrifft das Unternehmen und seine Umwelt
• Strategieinhalte sind komplex
• Strategie beeiflusst das Wohl des gesamten Unternehmens
• Strategie betrifft Inhalte und Prozesse
• Strategien sind nicht rein vorsätzlich - beabsichtigte, sich herausbildende
und realisierte Strategien können unterschiedlich sein
• Strategien existieren auf den verschiedenen Ebenen der Organisation
• Strategie involviert konzeptionelle und analystische Arbeit
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