Richard Layard
Die glückliche Gesellschaft
Kurswechsel für Politik und Wirtschaft
Campus Verlag, 2005
Glückswachstum anstelle Wirtschaftswachstum!? Gewagte aber fundierte Thesen eines
renommierten Londoner Ökonomen.
Ausgehend von der Feststellung, dass Glück nicht etwas abstraktes, sondern
eine objektive und vor allem messbare Dimension ist, fordert Richard Layard,
das Glück der Menschen anstelle des Wirtschaftswachstums als zentrale Größe
zur Bewertung von Volkswirtschaften zu stellen.
Layard redet niemandem nach dem Mund; sein Buch ist weder ein Plädoyer
für
mehr, noch für weniger Marktwirtschaft; er steht weder links noch rechts.
Ihm geht es um eine Verschiebung vom Primat der Ökonomie zum Primat des
Menschen. Doch dabei ist Layard auch kein Träumer: Sein Buch stützt
sich auf jahrzehntelange Arbeit als Wirtschaftswissenschaftler,
seine Thesen haben Hand und Fuß, ganz so wie man es von einem Ökonom der
renommierten London
School
of Economics und
Berater der britischen Regierung erwarten würde.
Leider ist die Darstellung in Teil 1, dass das Glück messbar ist und
auch nicht einfach vom wirtschaftlichen Wohlstand abhängt, gelungener
als die Erläuterungen
der sich aus dieser Tatsache ergebenden Notwendigkeiten für eine „neue" Wirtschaftspolitik
in Teil 2. Doch gerade deshalb möchte ich Teil 1 als Denkanstoß für neue strategische
Ausrichtungen wärmstens empfehlen - insbesondere für Bereiche und Unternehmen,
in denen der Mensch eine zentrale Rolle einnimmt.
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